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Was ist Coaching?

Ein Coach ist kein Seminarleiter. Ein Coach begleitet Sie, häufig im Zweiergespräch, wenn Sie ein Unternehmen, ein Team oder sich selbst besser als bislang führen, motivieren oder erweitern wollen.
Sie finden hier Coaching-Regeln, Beispiele für Coaching-Bedarf, Abgrenzung zu Seminar und Kosten.

Regeln im Business-Coaching

Jeder Coach kann (und darf in Deutschland) nach unterschiedlichen organisatorischen und kommunikativen Regeln – und leider sogar ganz ohne Regeln – arbeiten.
Regeln sind für Coaches nicht einheitlich festgelegt.

Regeln im Business-Coaching mit Johanna Busmann

Sehen Sie ganz unten auf dieser Seite Gründe, die den Beginn eines Coachings mit mir verhindern.
Sehen Sie hier einige Basiserklärungen über Coaching-Regeln.

Begriffsklärung

Der Begriff „Coach“ ist ungeschützt; jeder darf sich Coach nennen, und jeder kennt das Wort aus dem Sport: „Der neue Coach des HSV“ oder von „The Voice of Germany“: „Ich bin dein Rock’n Roll Coach“ oder auch aus der Hundeschule: „Für alle durchschaubar ist mein Komplettpaket. CheckUp in der Problemsituation, Verhaltenskorrektur, Coaching, individuelle Zusammenfassung und weitere Beratungen inklusive.“(www.hundecoach24.de) 
Deshalb wird es höchste Zeit für eine persönliche Eingrenzung:

Meine Coaching-Definition
Ich definiere Coaching im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Zielfindung und Problemlösung als eine in abgeschlossener mehrjähriger Aus- oder Fortbildung erlernte, durch Vertrag besiegelte, von einem Business-Klienten (bei mir ausschließlich Anwälte) bezahlte und eigenständig gewünschte, gesprochene Interventionsmethode zwischen zwei oder mehr Menschen mit dem Ziel, eine geschäftliche Herausforderung des Klienten, die nicht durch Seminare gelöst werden kann,  so zu strukturieren, dass er das Problem langfristig lösen kann.

Was kennzeichnet einen seriösen Business-Coach?

Die Antwort klingt banal und ist komplex: Ein Coach ist dann seriös, wenn er seinem Klienten zweifelsfrei und langfristig hilft, dessen Ziel zu erreichen.
Die Suche nach einem geeigneten und seriösen Coach gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.
Ein seriöser Coach ist ein professioneller, symptombezogen engagierter und bezahlter, distanziert, empathisch und verbindlich wirkender Begleiter eines Symptominhabers.
Er muss nicht Chemiker sein, um einer Führungskraft in der Chemieindustrie helfen zu können. Im Gegenteil: Distanz zum Problem ist seine Stärke, Empathie zur Person ist sein Geschick, und Verhaltensmuster (nicht das Verhalten selbst) des Klienten sind sein Interventionshebel.
In Branche oder Hierarchiestufe des Klienten hat der geeignete Coach nachweisbar (Referenzen) viel Erfahrung. Er kennt den Klienten nicht privat.

Coaching hilft, Angewohnheiten zu flexibilisieren. Auch Angewohnheiten eines Teams.

Beispiel: Anwälte haben nicht gelernt, sich selbst zu führen.
Sie machen sich abhängig von äußeren Faktoren, wirken in einigen ihrer Rollen ungeübt und verstehen oft nicht, dass ihre Mitarbeiter ihnen nicht folgen.
Oft besitzen sie Kanzleien, ohne sie zu managen.
Ändern Sie das!

  • Werden Sie der Boss in Ihrem Schloss.

Ein Coaching hilft „nach innen“, ein Seminar „nach außen“.

Na klar; diese Grundregel ist ausgesprochen grob. Denn was zunächst nach innen wirkt (eine Denkmusterveränderung z.B.), wird sehr bald Auswirkungen nach außen haben. Und umgekehrt: Sich im Seminar Verhaltensweisen anzutrainieren, bewegt in der Regel auch tiefer liegende Muster im Gehirn (z.B. Werte).
Diese Grundregel bezeichnet also die Herangehensweise an ein Symptom.

Wann braucht ein Anwalt einen Coach?

Wenn sich wiederholt in Ihrer Umgebung (oder der Ihrer Kanzlei) suboptimale Ereignisse derselben Kategorie wiederholen, haben Sie die große Chance, dass Ursache, Grund oder Anlass für diesen Ärger bei Ihnen liegen.
Wenn das der Fall ist, können Sie Ihre Umgebung „drehen“, indem Sie Ihre Denk-, Fühl- oder Verhaltensmuster modifizieren.

  • Merke: Nur wer suboptimale Zustände in sich oder in seiner Umgebung (mit-) verantwortet, kann diese Zustände selbst ändern.

Indikation: Coaching oder Seminar?

Coaching ist stets indiziert, wenn „nach innen“ etwas nicht ganz rund läuft, der Probleminhaber das Problem wirklich loswerden MÖCHTE (das ist längst nicht immer der Fall…), wenn die Symptomatik keinen Krankheitswert hat – und wenn ein Seminar nicht helfen würde.
Diese Gegenüberstellung verdeutlicht den Unterschied:

 

Indikation „Coaching“                                 

 

Indikation „Seminar“

Ziel finden Weg finden
Werte flexibilisieren Verhalten flexibilisieren
Karriereplan machen Bewerbung trainieren
Angst vorm „Nein“ beheben Akquisetelefonate lernen / verbessern
Führungs-Rolle kongruent besetzen Mitarbeitergespräche führen lernen
Redefurcht überwinden Fach-Vorträge vor Laien halten
Teamzusammenhalt stärken Teampräsentation üben
Kreativitätsblockaden lösen Kreativitätstechniken lernen
Prüfungsangst beheben Lerntechniken optimieren
Nicht wissen, wohin Nicht wissen, wie

Typische Coaching – Indikationen in Kanzleien

Wenn Problemschilderungen eines Anwalts so klingen, hilft kein Seminar:

Führung

  • In meinem backoffice ist Zickenkrieg wie in der SAT 1 Vorabendserie.
  • In zwei von unseren fünf Standorten brodelt es gewaltig. Wir haben überall office manager, alles Rechtsfachwirte mit SUPER Examen, eingestellt. Entweder setzen sie sich gar nicht durch oder terrorisieren alle mit ihren Forderungen.
  • Unsere Associates haben einen fürchterlichen Umgang mit unseren Sekretärinnen. Es gibt viele Beschwerden.
  • Ich wollte jemandem zum Partner machen, der sich aber als unzuverlässig heraus stellte. Jetzt hat er sich hier in der Nähe ein Haus gekauft. Seine Frau ist schwanger. Wie kann ich mich jetzt verhalten?
  • Ich kann es persönlich nicht ertragen und geschäftlich nicht tolerieren, dass einer unserer fünf Anwälte fast alle seine Mandate nach RVG abgerechnet.
  • Unser Krankenstand ist exorbitant hoch.

Selbstmangement

  • Wie werde ich konfliktfähiger? Ich raste jedes Mal aus, wenn ich kritisiert werde und kann selber schlecht kritisieren.
  • Wie bekomme ich den Blick fürs Wesentliche – und was tun mit dem Rest? Ich bin den ganzen Tag mit dem Kopf unter Wasser.
  • Ich möchte die Kanzlei wechseln, traue mich aber nicht.
  • Ich krieg in meiner Kanzlei nur die kleinen Mandate. Die großen sahnen die Herren ab.
  • Ich schaffe die Arbeit nicht. Jeder Tag müsste 40 Stunden haben, und selbst dann…
  • So viel Geld – das zahlen die Mandanten nicht.

Team

  • Wir verloren wieder einen Beauty Contest, weil wir zwar zu viert, nicht aber als Team auftraten.
  • Wir stellen Leistungsschwankungen in unseren Teams fest.

Rollenklarheit

  • Hinter meinem Rücken reden alle über mich. Ich komme in den Raum, dann sind sie still. Sind sie neidisch auf meinen Aufstieg?
  • Am liebsten möchte ich eine Gärtnerei kaufen, bin aber Anwältin. So richtig Lust habe ich nicht mehr.
  • Für die Ernennung zum Partner haben wir harte Auswahlkriterien und assessments mit unserem Londoner office. Ich möchte Partner werden, bin aber der jüngste in der Bewerberriege.
  • Mit der Idee eigener in-house Veranstaltungen und neuer Vertriebswege unserer newsletter über das Web 2.0 kann ich mich hier nicht durchsetzen. Der Partnervertrag macht den Wechsel schwierig.
  • Ich bin in M & A Mandaten gewohnt, über Riesenvolumen zu verhandeln und setze mich auch regelmäßig ganz gut durch. In der Partnerversammlung ziehe ich dagegen immer den Kürzeren. Ich habe nach drei Jahren immer noch nur eine halbe Sekretärin.

Kanzleistrategie, Kanzleiziel

  • Eine neue Strategie bedeutet, dass wir unpassende Rechtsgebiete und Personen rausschmeißen?
  • Meine Sekretärin hat soeben gekündigt. Es ist die dritte in diesem Jahr. Der Markt ist wie leergefegt; gutes Personal ist fast nicht zu bekommen.
  • Ich möchte mich selbständig machen, weiß aber nicht, wie das geht.
  • Wir haben das dritte Mandat innerhalb von einem Jahr verloren. Dabei sind wir hier der Platzhirsch!

Woran erkennen Sie einen guten Business-Coach?

Ein professionelles Coaching (Vorsicht: Der Begriff ist ungeschützt) basiert auf ethischen, organisatorischen, finanziellen und inhaltlichen Regeln. Sie werden alle im Erstgespräch erklärt und später von allen Beteiligten eingehalten.
Die Arbeit mit einem professionellen Coach hat

  • verständlich verkündete kommunikative Methoden (keine Vorschläge, keine Warum-Fragen, keine Wertungen)
  • strenge ethische Regeln (Schweigepflicht, keine private Bekanntschaft, keine Rahmenverträge)
  • den Abbruch der Maßnahme bei Übertragungsgefahr (Coach kommt mit demselben Thema nicht klar) und
  • den Abbruch der Maßnahme bei Krankheitswert der Symptomatik (Coach vermutet Depression statt momentaner Ratlosigkeit) zur Folge
  • ein sorgfältig heraus gearbeitetes, sehr konkretes Ziel des Klienten
  • die Erwartung an diesen Coach („Auftragsklärung“, s.o.) präzise definiert
  • ein im Erstgespräch verkündetes Honorar, steuerabzugsfähige Rechnung
  • einen gemeinsam beschlossenen Zeitplan (VORSICHT! Kommt nie vom Coach allein)
  • eine sauber kommunizierte und praktizierte Abgrenzung zu Therapie und Seminar
  • Protokoll und Hausaufgaben und deren Präsentation zur Folgesitzung

Ein seriöser Coach lehnt viele Coachinganfragen ab

Seien Sie schon mal sehr vorsichtig, wenn ein Coach Ihrem Coaching-Wunsch sofort zustimmt; längst nicht jeder, der ein Coaching anfragt, hat auch einen Coachingbedarf.
Ein seriöser Coach lehnt ein Coaching ab, wenn

  • das Ziel des Klienten bereits durch ein einfaches Seminar (also Üben, feedback etc.) erreichbar ist
  • Autragsklärung unsicher bleibt. Beispiele: Coaching wird durch andere bezahlt, Chef „schickt“ Mitarbeiter (Ausnahme: Coach arbeitet als Angestellter im Unternehmen), Klient möchte einen anderen als sich selbst verändern, erreichen, motivieren etc.
  • die Symptome des Klienten einen Krankheitswert aufweisen oder aufweisen könnten: § 5 HeilprG stellt die unerlaubte Heilkundeausübung unter Strafe. Dabei kommt es nicht auf die tatsächliche Gefährdung oder Schädigung der Gesundheit an. Es reicht, wenn der Coach im Laufe des Prozesses mit einem einzelnen betroffenen Klienten individuell an einer psychischen Krankheit arbeitet.
  • Bequemlichkeit die Methoden diktieren soll. Beispiele: Klient möchte „nur telefonieren“, obwohl er nicht auditiv ist. Klient möchte „über andere“ sprechen, nicht über sich.
  • der Klient methodische Vorgaben machen möchte. Beispiele: Klient möchte – oft durch schlechte Erfahrungen aus anderen Coaching Situationen – „kein NLP-Vokabuar“, „keine psychologischen Fragen“ und keine inhaltliche Beteiligung von Vergangenheit, Hund oder Berufsschullehrer 🙂 ).
    Selbst wenn der seriöse Coach alle genannten Ausschlusswünsche ggfs. selbst formulieren würde, wird er seine Methoden vollständig zu Beginn auflisten und keine davon jemals mit Klienten diskutieren.
  • Übertragungsgefahr besteht. Beispiel: Grundthema des Klienten ist „Furcht vor dem Scheitern“, und der Coach trägt ein verwandtes Thema in sich. (Dass er damit überhaupt „Coach werden“ darf, ist einer Schwäche des nicht standardisierten Ausbildungssystems geschuldet.)
  • das Honorar ein Problem darstellt. Ausnahme: Der Coach bietet von sich aus (NICHT nach Einwand) an, die erste Rechnung nach dem ersten Erfolg zu zahlen. (Ich biete das nur Erstbewerbern an. Sie zahlen direkt nach Vertragsunterzeichnung 10 % des Erstjahresnetto an mich, zzgl. MWSt.)
  • Probestunden verlangt werden, um den Coach zu „testen“. In meinem Fall ist das unsinnig, weil ich 30 Jahre Erfahrung habe und nur mit Anwälten arbeite. In meinen Coachings kann jeder jederzeit aussteigen, wann er will.
  • die „persönliche Ökologie“ des Coach angetastet wird. Mir selber noch nicht passiert. Bei mir würden alle Arten von Menschenfeinden, AFD Mitglieder, Stechuhr-Einführer in der Kanzlei, Sexisten etc., die mutmaßlich ihre „Methoden verfeinern“ wollen, blitzschnell abblitzen.

Angebote für Anwälte auf www.anwalts-akquise.de:

Kanzlei- und Anwaltscoaching seit 30 Jahren

Ich begleite Anwälte als Einzelpersonen und in Teams bei schwierigen Themen.
Ziel ist immer die Lösung individueller, strategischer und motivationsrelevanter Themen im Arbeitsalltag.
Mit einem Seminar oder einer Beratung hat ein Coaching nichts zu tun.

Informationen über mich


Johanna Busmann, Hamburg
30 Jahre Anwaltstraining, Strategieberatung und Kanzleicoaching

Kosten für Coaching

In fast allen Fällen ist ein Coaching in der „Erstanschaffung“ teurer als ein Seminar.

Tag:
2400 Euro + Reise + MWSt. + Übernachtung
(wird Einzelpersonen nicht gewährt)

Stunde
280 € + MWSt. + Reise + ggfs. Übernachtung.

Anamnesegespräch
Das Anamnesegespräch ist bei mir immer kostenfrei: 3o min am Telefon
Danach gebe ich eine Einschätzung von Methode, Weg, Dauer und Ergebnis.

Ort, Organisation, Technik

Wird im Briefing mitgeteilt.
Zerstrittene Teams begleite ich nur an neutralem Ort. Auch in manch anderem Fall empfiehlt sich der Rückzug in ein Waldhotel.

Telefoncoaching
In Ausnahmefällen ist ein Telefoncoaching möglich.

Video-Coaching
Über „Teams“ oder andere Systeme möglich.

Sparringspartner
Live-Coaching einer Einzelperson braucht manchmal einen vertrauten Feedbackpartner ohne private oder enge Bindung an den Klienten. Dieser wird in das Coaching eingebunden.

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30 Jahre Anwaltstraining und Kanzleimarketing. Genießen Sie Neues, Anregendes und Lernbares aus dem Anwaltsalltag.

30 Jahre in Bild und Wort:
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